Es hat nicht nur den verbalen Angriff der deutschen Bischöfe auf die AfD – und damit auch einen Großteil der deutschen Bevölkerung – gebraucht, um eine gewisse Spannung auszumachen, die zwischen kirchlichen Würdenträgern und dem rechten Lager liegt. Schon seit langem, so scheint es, haben sich die meisten Repräsentanten der katholischen Kirche auf die linke Seite des politischen Spektrums geschlagen. Diese untragbare Situation hat unter anderem zur Folge, dass die Rechte durch diese Außenwirkung ein falsches Bild der katholischen Lehre erfährt. Als Katholik sieht man sich nun in der Lage – und wir können dies auch als gute Gelegenheit betrachten – dieses Bild wieder gerade zu rücken (ist das nicht eigentlich die ureigenste Aufgabe der Bischöfe?). Gleichzeitig bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit, einen kritischen Blick aus katholischer Sicht auf naturalistische Tendenzen innerhalb des rechten Spektrums zu werfen.
Kirche und Staat
Machen wir diese Frage zunächst einmal am Begriff der Remigration fest. Dieser wird ja von den üblichen Verdächtigen als „rechtsextrem, unmenschlich“ und so weiter gebrandmarkt, obwohl der Begriff selbst als Konzept weitgehend noch nicht diskutiert wurde. Daher kann er allerdings auch leichter als Projektionsfläche für sämtliche Horrorszenarien dienen, wovon seitens des links-medial-staatlichen Konglomerats auf verwirrende Weise auch Gebrauch gemacht wurde. Man sollte versuchen diesen Begriff nüchtern zu betrachten und so kann es sinnvoll sein, „Remigration“, insofern sie einfach nur eine breit angelegte staatlich geordnete Rückführung von Menschen zurück in ihr Heimatland und die Re-Etablierung einer Leitkultur meint, aus traditionell-katholischer Sicht zu betrachten, um so gleichzeitig das richtige Verhältnis von Kirche und Staat zu illustrieren. Einen ernsthaften Vorschlag aber, von rechtsintellektueller Seite, kann man hier nachlesen
„So hat denn Gott die Sorge für das Menschengeschlecht zwei Gewalten zugeteilt: der kirchlichen und der staatlichen (…) Die eine hat zunächst und vorzugsweise die Sorge im weltlichen, vergänglichen Bereich zur Aufgabe; die andere dagegen will die himmlischen und ewigen Güter gewinnen.“1
Um eine adäquate Antwort auf die Frage der grundsätzlichen Vereinbarkeit von Katholischem Glauben und „Remigration“ zu finden, sollte man sich die traditionell-katholische Sicht auf Kirche und Staat in Erinnerung rufen: Der Staat hat vorzugsweise die weltlichen Dinge im Blick, somit also die natürlichen Güter in Bezug auf sein Volk: „Alles was das bürgerliche und politische Gebiet angeht, ist mit Recht der staatlichen Gewalt untergeordnet“.2
Das ist für ein katholisches Verständnis von Remigration insofern von Bedeutung, weil es heißt, dass der Staat in Bezug auf die Frage der Masseneinwanderung, die vor allem negative Auswirkung auf die Bereiche hat, die der staatlichen Gewalt unterliegen, eine souveräne Autorität hat. Somit kann die staatliche Gewalt, wenn das Gemeinwohl des eigenen Volkes in Gefahr ist, von dieser Autorität Gebrauch machen und Gesetze erwirken oder umsetzen, die dieses Problem bekämpfen, was eben auch Remigration bedeuten würde. Der Staat darf nichts zulassen, was den inneren und äußeren Frieden, die politische Stabilität und die Identität des Staates bzw. des Staatsvolkes gefährdet.
Die Masseneinwanderung aus kultur- und religionsfremden Gebieten ist aber dem Gemeinwohl des Staates diametral entgegengesetzt. Das ist eine Erkenntnis, die mittlerweile von Vertretern verschiedener politischer Lager sowie Teilen von Wirtschaft und Wissenschaft geteilt wird. Und Vertreter der katholischen Kirche sollten dies auch tun (allerdings mit dem klaren Bewusstsein, dass die weltliche Macht hierarchisch der Geistigen untergeordnet ist).
Es wäre also sicherlich der falsche Weg in den omnipräsenten Chor “gegen Rechts” mit einzustimmen, der regelmäßig durchs Land zieht. “Gegen rechts” zu sein ist mittlerweile überhaupt die Standard-Antwort, um das eigene politische Scheitern zu kompensieren.
Was bedeutet es denn überhaupt Rechts zu sein? Es gibt hier zunächst keine klare Definition, wobei der Begriff selbst schon auf etwas, das rechtens und richtig ist, hinweist. Will man darüber hinaus umspannende Gemeinsamkeiten der Rechten finden, kann man – um nicht ständig verzerrte Fremdbestimmungen zu übernehmen – einen Blick nach Rechts tun und beispielsweise die Absteckung von Benedikt Kaiser – die er mit dem Begriff der Mosaik-Rechten etabliert hat – zu Hilfe nehmen.
Als kleinsten gemeinsamen Nenner beschreibt er unter anderem folgende Positionen: “Migrationskritik, das Bekenntnis zum Eigenen, ein traditionelles Familienbild,(...) ein positives Wir-Verständnis etc.“3 Man kann sich also als Katholik dementsprechend völlig ohne Probleme als Rechts verstehen und bezeichnen. (Selbstverständlich gibt es aber innerhalb dieser politischen Strömung auch Denkrichtungen, die man als Katholik als problematisch betrachten muss, worauf ich später genauer eingehen werde). Wenn dann weiters Teile der politischen Rechte Konzepte entwickeln, die dem Gemeinwohl des Staates dienen sollen – vor allem wenn es aus Liebe zur eigenen Heimat geschieht – dann sollten wir dies als Katholiken unterstützen. Das letzte Ziel aber – so müssen wir alle im politischen Umfeld und Vorfeld erinnern – muss die Königsherrschaft Christi sein.
Auch wenn wir als Katholiken (richtigerweise) dazu berufen sind, die eigene nationale Identität nicht als den höchsten Wert zu betrachten, so heißt dies keineswegs, dass wir an ihrer Zerstörung mitwirken sollten. Nein, die Liebe zum Vaterland – mit seinen legitimen kulturellen Eigenheiten – und damit auch die Bereitschaft zu dessen Verteidigung und Schutz, ist dem aufrichtigen katholischen Christen geboten. Jeder Katholik, ob Würdenträger oder Laie, der dies nicht anerkennt, verrät seinen Glauben.
Wir sollten uns also gegen den Vorwurf – der manchmal aus dem rechten Spektrum kommt – wehren, dass wir als Katholiken wenn es darauf ankommt eigentlich nur wurzellose Kosmopoliten wären, die allein das angeblich Übernatürliche (unter Ausschluss des Natürlichen) im Blick hätten und andererseits aber darauf pochen, dass Gott und der katholische Glaube sehr wohl über jedem natürlichen politischen Ziel steht und sich jegliches politisches Handeln dieser Wahrheit unterordnen sollte. Oder, wie der heilige Papst Pius bei einer Ansprache vom 19. April 1909 sagte:
„Wäre der Katholizismus vaterlandsfeindlich, so wäre er keine göttliche Religion mehr. Vaterland ist ein heiliger Name, der unsere teuersten Erinnerungen wachruft und unser Herz höher schlagen lässt. Da sind wir ja geboren und daran binden uns Bande des Blutes und edle Gesinnung und Überlieferung. Darum verdient es nicht nur unsere Liebe, sondern unsere Vorliebe. Wenn das überall zutrifft, so muss es noch viel mehr so sein, wo unser Vaterland durch unlösbare Bande verknüpft ist mit jenem Vaterland, das weder durch Ozeane noch durch Gebirgsketten abgegrenzt ist, wo man nicht eine, sondern alle Sprachen spricht, mit jenem Vaterland, das in seinem weiten Raum die sichtbare und jenseitige Welt umspannt: mit der katholischen Kirche."4
Es ergibt sich also, wie wir sehen können, eine logische Verbundenheit zwischen aufrechten Katholiken und dem rechten politischen Lager, denn wer tritt sonst heute noch für ehrliche Vaterlandsliebe ein? Dies bedeutet allerdings nicht, dass es aus katholischer Sicht keine Kritik an jener politischen Strömung geben sollte, ganz im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass die wichtigste Kritik am rechten Lager von katholischer Seite kommen muss und wird. Denn wer nicht all sein Streben für die ehrbaren natürlichen Ziele letztlich Christus unterwirft, ist langfristig zum Scheitern verurteilt.
Ich möchte also im folgenden Teil versuchen, denkerische Aspekte, die sich meiner Ansicht nach im Raum der Rechten bewegen, aufgreifen, beurteilen und kritisieren. Da es sich um meine eigenen Beobachtungen handelt, erhebe ich weder einen Universalanspruch in der Richtigkeit der Kritik, noch in der Ausschöpfung des zu beanstandenden.
Immanentismus und Evolutionismus - Zwei Falsche Denkrichtungen
Im Immanentismus als Lehre, über die Pius X. vor allem in seiner Enzyklika “Pascendi” (1907) spricht, wird jede mögliche und echte Erkenntnis von einem streng geschlossenen Umkreis umfasst. Dieser Umkreis, innerhalb dessen allein echte Erkenntnis stattfinden kann, bezieht sich entweder auf die geschöpfliche Welt (Naturalismus), die möglichen Erfahrungen (Kantianismus), oder das Seelenleben (Solipsismus). Man kann sich dies wie 3 konzentrische Kreise vorstellen, wobei der äußerste Umkreis noch die gesamte geschöpfliche Welt umfasst, aber schon das Übernatürliche ausschließt und glaubt, dass natürliche Prozesse die ultimative Realität sind.
Letztlich handelt es sich dabei also um eine naturalistische Weltanschauung.
Der nächste Umkreis fußt auf der Erkenntnistheorie Kants und schließt sodann die echte Außenwelt, die wahre Natur der Gegenstände, als unerkennbar aus und begrenzt unsere Begriffe auf die Erfahrung der Dinge (Anschauungsformen und Verstandeskategorien) und nicht die Dinge selbst (“Ding an sich”).
Der letzte Kreis lässt zuletzt nur noch das eigene Bewusstsein bestehen, wodurch jeder einzelne Mensch zu einer unerreichbaren Insel vereinsamt.
Egal welche Form des Immanentismus angenommen wird, es muss daraus immer eine Ablehnung jeglicher offenbarter Wahrheit folgen, die nicht aus den Dingen oder der Seele selbst geboren wird. Ein souveräner, göttlicher Herrscher und Schöpfer der Welt, der willentlich wirkt und außerhalb unseres Selbst und außerhalb der Welt tatsächlich existiert (Theismus), muss ausgeschlossen oder als letztlich unerkennbar (Agnostizismus) markiert werden.5
Wie wirkt sich so ein Denken nun auf den katholischen Glauben aus?
Paradoxerweise heißt dies nicht, dass Religion, das Göttliche oder Übernatürliche vom Immanentismus ausgeschlossen werden.Es ist vielmehr der Fall, dass das Übernatürliche ganz und gar in das Natürliche fällt und so jede nennenswerte Differenz zwischen Gott und Welt, Gott und Mensch, Gott und Bewusstsein, Natur und Übernatur, zerstört wird. Demzufolge kommt das Göttliche, die Offenbarung, aus den Dingen oder dem Unterbewusstsein selbst, was innerhalb eines zeitlichen Prozesses stattfindet und einer Evolution unterworfen ist. Je nach Bedürfnis des Menschen kann sich das Göttliche epochenhaft so oder so im Menschen und durch den Menschen offenbaren. Da gibt es keine abgeschlossene, unveränderliche Offenbarung, die ewig gilt, sondern immer neue aus uns selbst kommende religiöse Erkenntnisse, die oftmals mit einer vermeintlichen Reife der Menschheit korrespondieren.
Daraus ergibt sich ein völlig verzerrtes Bild von dem, was Religion und was der katholische Glaube wirklich ist.6
Das evolutionistische Denken
Im evolutionistischen Denken, das weniger eine naturwissenschaftliche, sondern vielmehr eine philosophische Position darstellt, wird das Überleben (“struggle for life”) zum obersten Prinzip der Welt erhoben. Materialistisch gedacht gibt es dann letztlich kein anderes Ziel als die Weitergabe des eigenen Erbguts. Wahr ist das, was uns überleben lässt – als Gruppe oder als Individuum. Gestern mag der katholische Glaube diesen Zweck am besten erfüllt haben, heute muss es aber vielleicht wieder ein heidnischer Volksglaube sein und morgen dann eine Verschmelzung von alledem. Dient eine Religion scheinbar nicht mehr diesem Ziel, kann sie modifiziert, bearbeitet und umgestaltet werden – und das würde selbstverständlich auch auf den katholischen Glauben zutreffen.
Es ist vor allem auch die Grenzenlosigkeit, die dieses Denken ausmacht, da keine göttliche Ordnung (von außen) mehr existiert. Das evolutionäre Denken betrachtet den Menschen auf einer Entwicklungsstufe, die sich auf einer langen Stiege befindet, deren Ende unbekannt ist. Der Mensch besitzt demzufolge kein unveränderliches Wesen außer dem des unbestimmten Werden. Er ist demnach nur noch bestimmt durch Selbstüberwindung, durch ein Hinauswachsen aus seiner Eigentlichkeit, die im Evolutionismus fluide und formbar ist. Dies macht die anti-essentialistische Komponente des evolutionistischen Denken aus. 7
Diese beiden (falschen) Denkrichtungen, die für manche im rechten Spektrum meiner Ansicht nach – sei es nun bewusst oder unbewusst – eine Grundannahme darstellen, könnte man durch folgende Axiome zusammenfassen:
Religion kommt nicht von einem universalen Schöpfergott, sondern liegt immanent im Volk und hat sich über die Zeit herausgebildet. Damit werden Volk und Vaterland selbst als relevanter Stifter des Göttlichen betrachtet, während fremde religiöse Einflüsse als Joch gesehen werden.
Religion dient primär dem Überleben des Volkes und kann abgeworfen oder substanziell durch eigene Kraft verändert werden, wenn dieser Zweck vermeintlich nicht mehr erfüllt wird.
Der Entwicklung eines Volkes sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt, jegliche moralische Richtlinien können, wenn es der höhere Zweck verlangt, ebenfalls als Konventionen aufgelöst und je nach Notwendigkeit neu geformt werden.
Das eigene Volk und Vaterland wird also fälschlicherweise vergöttlicht, während die Religion, die ja als Produkt des Volkes selbst betrachtet werden will, sich notwendigerweise unterordnen muss und nur als Instrument dient. Richtigerweise muss es aber umgekehrt sein! Volk und Vaterland müssen sich der einzig wahren und universellen Religion unterordnen, Christus als König aller Könige anerkennen und zum Instrument Gottes werden. Die katholische Religion darf niemals als ein Werkzeug für einen vermeintlich höheren Zweck missbraucht werden. Sie selbst ist ja der Hort des höchsten Ziels eines jeden Menschen! Wir bekennen also nicht den katholischen Glauben, um das Überleben unseres Volkes zu sichern, sondern wir wollen das Überleben unseres Volkes sichern, damit wir, als Volk, mittels des einzig wahren Kultes, Gott weiterhin bestmöglich verehren können! Gerade dadurch werden Volk und Vaterland geheiligt und nur so finden sie in der wunderbaren Symphonie Gottes den für sie vorhergesehenen richtigen Klang.
Europa verdankt seine Größe Christus und der katholischen Kirche - die Veredlerin aller natürlichen Tugenden
Auch wenn es heute in Anbetracht des Zustands der katholischen Kirche, vor allem aber der deutschen Bischofskonferenz und dem unsäglichen “Synodalen Weg”, manchmal schwer fällt zu glauben, ist die Größe der europäischen Völker vor allem der römisch-katholischen Kirche zu verdanken, also der Braut Christi, gestiftet von Jesus Christus. So wie aber die Gnade die Natur voraussetzt, hat Er seine Kirche auf besonders fruchtbarem Boden gedeihen lassen. Die Symbiose aus römischer Organisation und griechischem Geist war der vorherbestimmte und unüberbietbare Träger für diesen Auftrag Gottes (nachdem er von allem Götzendienst und sonstigen anti-christlichen Veranlagungen befreit wurde). Auf diese Art und Weise weiter gedacht, hat jedes europäische Volk eine besondere Rolle in der Heilsgeschichte zugedacht bekommen und immer wenn sich dafür entschieden wurde, mit diesem Auftrag zu kooperieren, kam es zu einem bestmöglichen Aufblühen. Falsch wäre es also zu behaupten, das europäische Christentum sei eine künstlich erzwungene Synthese zweier gänzlich unverwandter Entitäten. Dieses Verhältnis ist viel eher mit der Beziehung zwischen Natur und Gnade oder Geist und Körper zu vergleichen. Wenn sich die europäischen Völker von der katholischen Kirche leiten lassen, dann gediehen sie und blühten auf. Die Früchte dieser Zusammenarbeit sind (oder waren) allerorts zu sehen und strecken sich von Ritterlichkeit über die Gotik, bis hin zu jeder einzelnen aufopfernden Tat, die aus reiner Nächstenliebe vollbracht wird.
Jeder ehrliche Blick auf die europäische Geschichte wird die grundsätzlich wunderbare Wirkung der katholischen Kirche auf die Völker erkennen.
Vor allem aber müssen Deutschland, Europa (und der Vatikan) wieder zum traditionellen katholischen Glauben zurückkehren, um diese Entfaltung wieder zu realisieren. Da aber, wie schon erwähnt, die Gnade die Natur voraussetzt, heißt dies keineswegs, dass dieses Ziel einer rechten Politik entgegengesetzt ist, sondern im Gegenteil ist bis zu einem gewissen Grad wahrscheinlich sogar Voraussetzung dafür. Wichtig ist nur, dass die Ordnung stimmt und Christus von allen als König und Hohepriester anerkannt wird.
Nachtrag
Nach diesem Versuch eines kritischen Blicks auf von mir wahrgenommene denkerische Tendenzen im rechten Spektrum aus katholischer Sicht, möchte ich abschließend noch einmal anmerken, dass ich eine konstruktive und zum Nachdenken anregende Kritik zum Ausdruck bringen wollte. Ich betrachte mich auch selbst als katholisch und rechts (allerdings in dieser Reihenfolge), was meiner Ansicht nach aus einer konsequenten Anwendung der traditionellen katholischen Soziallehre folgt. Und wenn es um diese Tradition geht, kann auch eine gute Zusammenarbeit mit der Rechten stattfinden. Gleichzeitig eröffnet sich aber auch die Möglichkeit wichtige Fragen freundschaftlich auszudiskutieren, wie zum Beispiel jene über die Streitfrage des christlichen Universalismus gegenüber einem identitären Partikularismus, die von beiden Seiten oftmals auch missverstanden wird. Außerdem wäre es auch von Vorteil mittels Debattenbeiträgen die falsche Erzählung es dem Weg zu räumen dass das Christentum, geschichtlich betrachtet, gleichsam nur auf heidnische Volksreligionen mehr oder weniger natürlich aufgepfropft wurde, und die positiven (europäischen) Aspekte des Christentums nur dieser vermeintlichen Tatsache zu verdanken sei.
Die wichtigste und gewinnbringendste Kritik gegenüber dem rechten Lager kann und muss wie schon erwähnt aus meiner Sicht von katholischer Seite her kommen. Allerdings nicht mit feindlicher Absicht, sondern mit dem Ziel ein Bündnis für das Wohl eines jeden Volkes herzustellen.
Leo XIII, Immortale Dei
Leo XIII, Immortale Dei – Dies bedeutet keineswegs eine Trennung von Kirche und Staat (wie wir es heute leider kennen), sondern nur, dass es einen jeweiligen souveränen Bereich der beiden Gewalten gibt (sowie auch einen gemeinsamen). Außerdem ist die geistige Autorität der Weltlichen grundsätzlich übergeordnet, die Macht beider Gewalten hat als alleinige Quelle Gott.
Helmut Kellersohn (22.11.22), Die Partei und ihr Vorfeld. Das Konzept der Mosaik-Rechtenhttps://www.diss-duisburg.de/2022/11/die-partei-und-ihr-vorfeld-das-konzept-der-mosaik-rechten/
Ansprache vom 19. April 1909
Hier liegt eindeutig eine Philosophie und Erkenntnistheorie vor uns, die nicht im Einklang mit katholischer Lehre stehen kann, denn – und es sei hier nur einer der deutlichsten Widersprüche genannt – “Wer sagt, der eine und wahre Gott, unser Schöpfer und Herr, könne mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft durch das, was gemacht ist, nicht mit Sicherheit erkannt werden, der sei ausgeschlossen” – Dekret aus dem 1. Vatikanischem Konzil (Gegen diejenigen die die natürliche Theologie leugnen)
Siehe z.B. Dekret vom 1. Vatikanischen Konzil (gegen Pseudo Philosophen und Pseudo Theologen). “Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt (der Wissenschaft) irgend einmal einen anderen Sinn zuschreiben müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen."
Die Probleme und Irrungen des evolutionistischen Denkens sind mannigfaltig und zahlreich (darunter fällt mAn auch die sogenannte Theorie der “theistischen Evolution” die mehr Probleme kriegt als sie zu lösen glaubt). Es lässt sich noch viel mehr dazu sagen, was ich in zukünftigen Texten auch behandeln werde.